Wort in der Krise | 7. Mai 2020

von | Wort in der Krise | 1 Kommentar

Mehr als ein Quentchen Trost

von Pastoralreferent Kunibert Frank

„Wenn ihr ein Wort des Trostes für das Volk habt, so redet.“ (Apg 13,15) Auf diese Weise wurden Paulus und seine Begleiter beim Besuch der Synagoge in Antiochien vom Vorsteher aufgefordert zur versammelten Gemeinde zu sprechen. „Trost“ bedeutet, vom griechischen Wort „paraklesis“ her, so viel wie: jemanden „trösten“ und „ermutigen“, ihn „eng an die Seite nehmen“ und „aufbauen“.

Damit seine Rede richtig aufbaut und nicht nur ein bisschen tröstet, geht Paulus auf eine besondere Weise vor. Er schaut bewusst in der Geschichte zurück, um dann positiv und gestärkt nach vorne blicken zu können. So beschreibt er die Geschichte des Volkes Israels als eine von Gott fürsorglich geleitete und begleitete Heilsgeschichte, die auf Jesus Christus als den Retter und Heiland zuläuft. Zwischen den Zeilen hören wir den Zuspruch heraus: Jesus ist der Begleiter, der uns in den Höhen und Tiefen des Lebens zur Seite steht.

In unserer schweren Zeit, wo wir durch die gebotene Abstandsregel manchen lieben Menschen nicht in den Arm nehmen und drücken dürfen, kann uns die Vorgehensweise des Paulus helfen Trost zu spenden und Trost zu empfangen. Wir können unsere eigene Lebensgeschichte Revue passieren lassen und darin Gott Spuren aufdecken.  Und dort wo wir jemanden aufbauen wollen, können wir, beim Trösten aus der Ferne, von den Spuren Gottes in seinem Leben erzählen.

Unser Bild zeigt eine weiße Taube auf rotem Hintergrund. Das Motiv stammt von unserer letztjährigen Aktion „Danke-Bretter-Malen“. In diesem Motiv begegnet mir die tröstende Kraft unseres Glaubens wieder:  Als Jesus sich beim Abendmahl mit seinen Jüngern unterhielt, bezeichnete er den Heiligen Geist als „Tröster“. Die Taube im Bild ist ein Sinnbild für den Heiligen Geist und die weit gespannten Flügel zeigen, dass er überall hingelangt, um zu trösten und aufzubauen. Bitten wir um seinen Zuspruch, denn er ist das volle Maß der tröstenden Kraft Gottes.

In den Kommentaren können Sie gerne Ihre Gebetsanliegen (Fürbitten) oder Ihre Gedanken mit uns teilen. In Ihren Anliegen wird in den nichtöffentlichen Eucharistiefeier am jeweiligen Tag oder im Folgegottedienst gebetet.

1 Kommentar

  1. Carina Armbruster

    Guter Gott
    In vielen bisher alltäglichen Begegnungen waren wir nicht auf Distanz. Die neue Normalität zeigt uns, wie es auch sein kann. Um liebevoll miteinander umzugehen brauchen wir neue Wege. Das fällt so oft schwer. Und je länger der Zustand anhält,desto schwieriger scheint es. Schenke und die notwendige Geduld und auch Deinen Trost,um uns dennoch gut um den Nächsten kümmern zu können.
    In dieser geprägten Zeit erleben wir so viel Unsicherheit und Instabilität, lass uns an Dir festhalten und uns in Deine Arme fallen, die uns gewiss auffangen

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