Kirchengemeinde St. Valentin | Waldmössingen

Erfahren Sie mehr über unsere katholische Kirchengemeinde

Unsere Kirchengemeinde St. Valentin in Waldmössingen

Die Kirchengemeinde St. Valentin in Waldmössingen

Als Ortsteil der Stadt Schramberg, hat sich Waldmössingen dennoch den Charakter eines mittelgroßen Dorfes bewahrt.
Viele Vereine und ein reiches kulturelles Leben prägen das Gesicht der Gemeinde.
Im Jahre 2009 lebten 1867 Menschen im Ort; 1288 waren katholisch.
Damit ist Waldmössingen ein religiös vom Katholizismus geprägter Ort, in dem die kirchliche Tradition nach wie vor eine große Rolle spielt.
Besonders die Jugendarbeit liegt der Gemeinde am Herzen, zählen doch rund 70 Ministranten zur größten Einzelgruppe in diesem Bereich.
Die Kirchengemeinde ist Träger eines katholischen Kindergartens.
Kirche, Kapelle und Lourdesgrotte sind auf dieser Seite ausführlich beschrieben. 

Die Pfarrkirche in Waldmössingen

Pfarrkirche St. Valentin in Waldmössingen

Nachdem die alte Kirche im Januar 1969 einem verheerenden Brand zum Opfer gefallen war und in der Folge gesprengt werden musste, entstand die heutige moderne Kirche St. Valentin.
Der großzügige Raum bietet Platz für bis zu 500 Menschen.

Carsten Kohlmann, Stadtarchivar in Schramberg, beschreibt die Entstehung und Ausgestaltung der neuen Pfarrkirche in seinem Beitrag „Die Pfarrgemeinde St. Valentin in Waldmössingen“, der im Festbuch der Gemeinde zum 750sten Jubiläum der urkundlichen Ersterwähnung enthalten ist, mit folgenden Worten:

„1968 erteilte der Gemeinderat einen Planungsauftrag für die Ortskernsanierung, für die sich durch den Brand der Pfarrkirche eine völlig neue Situation ergab, die zur Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Waldmössingen und der katholischen Pfarrgemeinde Sankt Valentin führte.

Für den Bau einer neuen Pfarrkirche wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, an dem sich sechs Architekten beteiligten. Zur Weiterbearbeitung ausgewählt wurde der Plan der Architekten Gerold, Albrecht und Wilhelm Reutter aus Wernau am Neckar.

Ende 1970 erteilte Bischof Carl Joseph Leiprecht (1903-1981) die Genehmigung für den Neubau. In enger Abstimmung mit der Gemeinde Waldmössingen kam es zu einer völligen Neugestaltung der gesamten Ortsmitte, in der das neue Gotteshaus als „architektonische Dominante“ eine herausragende Funktion einnahm. In einer Bauzeit von zwei Jahren entstand ein sehr modernes „kirchliches Zentrum“, das neben dem eigentlichen Gottesdienstraum im Untergeschoss auch eine „Werktagkirche“ erhielt.

In Waldmössingen war der neue Kirchturm mit abgesetztem Glockenstuhl in einer Höhe von 28 Metern deutlich niedriger als der alte Kirchturm und schien einigen Einwohnern deshalb zu kurz geraten. Die Farbfenster wurden von der Künstlerin Iris Steim aus Schramberg gestaltet. Mit der Gestaltung von Altar, Ambo und Taufstein wurde der Künstler Alfred Appenzeller aus Altheim beauftragt. Auf dem Kirchplatz wurde der Portalstein der alten Kirche mit dem Bild des guten Hirten wieder aufgestellt. Die Gesamtkosten beliefen sich auf insgesamt drei Millionen DM.

Alle neuen Gebäude wurden aus Beton gebaut, ein Baustoff, der damals als Zeichen des Fortschritts empfunden wurde. Für ein kleines schwäbisches Dorf war diese großstadtähnliche Modernisierung auf einen Schlag aber doch gewöhnungsbedürftig, da sie dem gewohnten Ortskern ein völlig anderes Gesicht gab. Die ambivalente Stimmung gegenüber dieser Situation kommt auch in der damaligen Presseberichterstattung stellenweise zum Ausdruck: „Nun steht der Komplex fertig da und ist – gestehen wir es uns ein – selbst den Einheimischen zuweilen noch ein wenig fremd, noch zu neu. Das ist verständlich so, denn auch die Gemeinde muß es lernen, mit dem neuen Zentrum umzugehen, es mit Leben zu erfüllen. Freilich muß man auch dazu bedenken, dass die Grünanlagen dem Komplex erst sein endgültiges Gesicht geben werden. Doch das braucht noch seine Zeit.“

Und heute?

Heute sind Kirche und Gemeindehaus lebendiger Mittelpunkt einer junggebliebenen Kirchengemeinde. Die Weite des Chorraumes in St. Valentin wird schon allein deshalb benötigt, weil im Durchschnitt 20 Ministranten an normalen Sonntagen ihren Dienst verrichten. Die Kirche ist also – entgegen den oben zitierten Befürchtungen der Presse – mit Leben gefüllt; mit Menschen, weniger mit Grünpflanzen.

Die Innenausmalung der Kirche von Tobias Kammerer

 

Mehr Licht | Einblicke in den von Tobias Kammerer gestalteten Raum

Kommen Sie mit auf eine Reise durch die neue und farbgewaltige Ausmalung unserer Pfarrkirche:

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Kleiner Kirchenführer MEHR LICHT als PDF (3,90 MB)

Kapellen und Bildstöcke

Die Thesenkapelle

Von Karl Roth und Gerlinde Faller

Den älteren Einwohnern von Waldmössingen ist der Standort des ehemaligen „Thesa-Käppele“ noch in guter Erinnerung. Schon um die Jahrhundertwende 1899/1900 war diese Kapelle in sich zusammengefallen. Nach Erzählungen älterer Waldmössinger wurde dem damaligen Besitzer aus der Familie Erath (Thesabauer) die Auflage erteilt, die Kapelle wieder zu restaurieren oder als Ersatz ein Feldkreuz aufzustellen. Als dann kurze Zeit später der Besitzer Erath auf dem Heimweg von Aichhalden, oberhalb der „Großen Hecke“ an der Straße nach Heiligenbronn, einen tödlichen Unfall hatte, wurde dort ein Feldkreuz aufgestellt, welches heute noch steht.

So blieb von der einstigen Kapelle bis in die 70er-Jahre des vorigen Jahrhunderts nur ein Steinhaufen übrig, der dann aber mit der Zeit abgeräumt wurde. Was bis heute in Erinnerung geblieben ist, sind der Flurname „s‘Käppele“ und der „Käppeleweg“.

Der Neubau

Dem Mitbürger Erich Gruber kam erstmals 1994 der Gedanke, am alten Platz wieder eine neue Kapelle zu bauen. In der Folgezeit ist es dem Initiator in vielen Gesprächen gelungen, eine Gruppe rüstiger Rentner für sein Vorhaben zu gewinnen. Der Grundstückseigentümer Franz Erath war von dem Vorhaben so begeistert, dass er Grund und Boden kostenlos zur Verfügung stellte.
Sowohl von der katholischen Kirchengemeinde als spätere Besitzerin der neuen Kapelle, als auch von der Stadt- und Ortsverwaltung wurde Unterstützung zugesagt und der „Segen erteilt“.
Zur Finanzierung des Bauwerks wurde ein Spendenaufruf an die Bevölkerung von Waldmössingen und an Unternehmer gerichtet, der reiche Früchte trug. Auch eine Reihe Nichtwaldmössinger aus den umliegenden Gemeinden unterstützten das Vorhaben.

Zunächst wollte man in Erfahrung bringen, wie die alte Kapelle ausgesehen hatte. Bei der Aufarbeitung dieser Frage investierte der Initiator Erich Gruber ebenfalls viel Zeit; doch trotz intensiver Bemühungen konnte er lediglich den genauen früheren Standort herausfinden. Am 10. Oktober 1996 konnten die Bautätigkeiten aufgenommen werden. In den folgenden zwei Jahren wurde die Kapelle von der Gruppe um Erich Gruber Stück für Stück errichtet. In der Gruppe der Helfer waren: Franz Hess, Josef Hug, Linus Kammerer, Bruno Kimmich, Benedikt Rohrer, Robert Schneider und Edwin Spinner. Die Einweihung erfolgte schließlich am 3. Oktober 1998.

Wie die Kapelle zu ihrem Namen kam

Die Kapelle wurde der „Heiligen Therese von Lisieux“ geweiht. Dazu schreibt der damalige Pfarrer Klaus Alender in der Festschrift zur Einweihung der Thesenkapelle im Oktober 1998: „Neben dem heiligen Valentin haben wir jetzt eine ‚neue‘ Nothelferin in unserer Gemeinde: die heilige Therese von Lisieux, auch kleine Therese vom Kinde Jesu genannt. Der frühere Name der Kapelle ‚Thesa-Käppele‘ und Therese passen zusammen, auch wenn ‚Thesa‘ wohl ursprünglich die Abkürzung von ‚Matthäus‘ war. Wir suchten nach einer Heiligen für die Kapelle, die auch heute den Menschen noch was sagen kann. Auf dieser Suche fanden wir die kleine Therese.

So gilt abschließend nochmals allen unser Dank, die zum Aufbau der neuen Kapelle in irgendeiner Form beigetragen haben, besonders dem Initiator Erich Gruber. Wie es in der Festschrift von damals heißt, ergeht an alle „eine Einladung zu einem stillen Verweilen im Gebet “ ins „Thesa-Käppele“.

FESTSCHRIFT | Einweihung Thesenkapelle 1998 (Reproduktion) (28,91 MB)

 


Die Lourdesgrotte

Im Gedenken und zum Gedenken

Als im Jahr 2000 seine Tochter verstarb, setzte Alois Dilger (+ am 16.09.13) aus Waldmössingen mit dem Bau der Lourdesgrotte ein Zeichen des Glaubens.
Wie Maria musste auch er sein Kind gehen lassen.
Seither ist dieser Ort für viele Menschen aus der Gemeinde ein Ort, an den sie ihren Kummer und ihre offenen Fragen im Glauben bringen können.

Als Zeichen der Hoffnung wurde die Grotte errichtet. Es finden hier immer wieder Maiandachten statt. Die Grotte liegt am Weg der Flurprozession an Christi Himmelfahrt – sie ist als gut sichtbares Zeugnis des Glaubens an der Straße zwischen Waldmössingen und Beffendorf gelegen auch ein Gruß an alle, die hier vorbeikommen.

Weitere Infos und Links

 

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SWR-Hörfunkbeitrag mit Bilderschau