Wort in der Krise | 29. April 2020

Die Märtyrer
von Pfarrer Christian Albrecht
In einem Nebensatz wird in der heutigen Lesung erwähnt (Apg 8, 1b-8), dass Stephanus begraben wird. Und das geschieht inmitten von Chaos: die junge Kirche wird verfolgt, so, wie Stephanus, werden viele ermordet. Wegen ihres Glaubens.
Im Evangelium (Joh 6, 35-40) konzentriert Jesus alle Aufmerksamkeit auf sich. „Ich bin das Brot des Lebens, … keiner wird abgewiesen, … keiner geht zugrunde.“
Mit welchem Glauben müssen die „Blutzeugen für den Glauben“, was Märtyrer ja sinngemäß bedeutet, zur Zeit der ersten Christenverfolgungen beschenkt gewesen sein? Nichts, was ihnen Menschen oder die Welt antun könnte trennt sie von der Liebe zu Jesus. Diese unglaubliche Freiheit wurde damals bewundert, gefürchtet – aber auch verachtet. Weil die antike Welt es nicht verstand, weswegen der irdische Reichtum weniger wert sein sollte als die Liebe zu einem gekreuzigten Gott.
In unserem Chaos stellt sich die Frage, was uns wirklich frei macht: das Festhalten an der Welt, oder der Glaube an die Freiheit in Christus?
„Verhaltet euch nicht so als ob ihr Gott nicht kennen würdet.“
Vater im Himmel, ich bete darum, dass die Politiker, Bischöfe und alle Menschen die Entscheidungen in dieser Krisenzeit treffen müssen, sich vom Heiligen Geist lenken und leiten lassen. Denn was wir mit Christus tun wird dauerhaft gelingen. Lassen wir uns vom Heiligen Geist, der befreit, führen und nicht von der Angst, die einengt.
Du Gott siehst uns, Du Gott hörst uns, Du Gott stehst uns bei.
Du Gott stärkst uns, Du Gott trägst uns, Du Gott machst uns frei.
Schenke uns Melodien in Kopf, Herz und Mund die uns durch diese Zeit tragen.