Wort in der Krise | 25. März 2020

von | Wort in der Krise | 4 Kommentare

Verkündigung des Herrn | Verkündigung Marias

Offen sein, für das was kommt

von Ute Graf  

Es ist schon ein besonderes Fest: Verkündigung des Herrn. Ein anderer Name dafür ist Mariä Verkündigung. Also ein Marienfest mitten in der Fastenzeit und ein Evangelium (Lukas 1, 26-38), das eher an Weihnachten als an Ostern erinnert.

Und in der Tat, mitten in der Fastenzeit wirft Weihnachten seine „Schatten voraus“. Denn das Fest Verkündigung des Herrn wird genau neun Monate vor Weihnachten gefeiert. Heute denken wir an den Tag, an dem der Engel zu Maria gesandt wurde. Was er verkündet ist eine wahrhaft weltumstürzende Botschaft: Maria ist erwählt worden, die Mutter des Messias – des Gottessohnes – zu sein.

Da stellen sich doch gleich mal viele Fragen: Wie kann das denn sein? Wie kann das den gehen? Wie kann eine Frau von Gott schwanger werden. Wie kann Gott sich auf diese Weise mit dem Menschen – gar mit einer Frau – verbinden? Was kann Gott denn damit wohl bezwecken.

Die Bibel interessieren diese Fragen gar nicht. Hier wird gar nicht erst versucht, eine Antwort darauf zu finden. Im Evangelium wird über dieses weltstürzende Ereignis ziemlich einfach hinweggegangen. Maria fackelt nicht lange und sagt einfach „Ja“.

Ok – und dann? Dieses „Ja“ hat bis auf den heutigen Tag Maria zu einem großen Vorbild für die Kirche und für alle Gläubigen gemacht hat.

Aber warum hat es Maria zu einem großen Vorbild gemacht? – Jedes wichtige „Ja“ (oder „Nein“) hat seine Konsequenzen. Das Besondere an Maria war, dass sie sich auf eine neue Situation eingelassen hat. Sie ist eine Frau, die vor der Zukunft und vor Veränderung in ihrem Leben nicht ausweicht. Die die Veränderung annimmt, weil sie glaubt, dass sie von Gott kommt. Und deswegen hat sie auf die Zukunft vertraut. Das konnte sie nur, weil sie Gott hinter sich und neben sich und um sich herum wusste.

Offen sein für das was kommt und darauf vertrauen, dass Gott in dieser Welt zugegen ist. Für Gott ist nichts unmöglich. Vielleicht ist das die Botschaft des heutigen Tages.

In den Kommentaren können Sie gerne Ihre Gebetsanliegen (Fürbitten) oder Ihre Gedanken mit uns teilen. In Ihren Anliegen wird in den nichtöffentlichen Eucharistiefeier am jeweiligen Tag oder im Folgegottedienst gebetet.

4 Kommentare

  1. Catarina Wetter

    Heute wurde in Aichhalden Frau Elisabeth Hess beigesetzt – im engsten Familienkreis.
    Gott unser Vater, ich bitte dich, nimm unsere Verstorbene auf in dein himmlisches Reich. Vergelte ihr all das Gute, das sie in ihrem Leben gewirkt hat, all das Schwere, das sie getragen hat. Vergib, was sie aus menschlicher Schwäche unterlassen hat.
    Ich bitte dich auch für die trauernden Angehörigen, ganz besonders für all jene, die gerne bei der Beisetzung dabei gewesen wären, es aber aufgrund der Verordnung nicht durften.
    Stärke ihren Glauben an die Auferstehung.
    Du hast durch die Menschwerdung deines Sohnes uns die Zukunft und die Ewigkeit geöffnet, so dass wir auch in schwerer Zeit gewiss sein dürfen, dass du uns ganz nahe bist und unseren Weg mit uns gehst.

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    • Pfarrer Christian Albrecht

      Haben eben gebetet!

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  2. Annette Gaus

    „In den schweren Augenblicken seines Lebens findet der Christ Zuflucht unter dem Schutzmantel der Muttergottes.“ (Papst Franziskus)
    Heilige Mutter Gottes, nimm uns unter deinen Schutzmantel in dieser schweren Zeit. Sei unsere Fürsprecherin bei Gott dem Vater. Bitte für uns. Steh uns bei in allem was kommen mag.

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    • Administrator

      Heute hat mich besonders beschäftigt, dass so viele Frauen – wie Maria – eine ungewisse Zeit der Schwangerschaft erleben. Wie viele Sorgen gibt es da… und dann den Glauben zu haben, dass es gut wird. Mit jedem Kind ein „IMMANUEL“, ein „Gott mit uns“ geboren wird. Ich habe für alle Schwangeren gebetet.

      Pfarrer Christian Albrecht

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