Sonntagswort | DIE DREI ÖSTERLICHEN TAGE | 14 – 16.04.2022

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Video-Livestream

TRIDUUM | Die drei österlichen Tage

Mit dem Gründonnerstag beginnt das österliche Triduum, der eine Gottesdienst, der über drei Tage andauert. Die Einsetzung der Eucharistie sichert uns das eigentliche, tägliche Brot: Christus selbst. Mit ihm leibhaftig verbunden, schaffen wir es durch die Zeit.

  • Die Übertragung der Messe vom Letzten Abendmahl beginnt am 14.04.2022 um 18.45 Uhr (Messbeginn um 19.00 Uhr). Musikalische Gestaltung: Geschwister Penalver. Zelebrant ist Pfarrer Christian Albrecht zusammen mit Gemeindereferentin Wetter und Pastoralreferent Frank.

TRIDUUM - GRÜNDONNERSTAG | Liedplan für den Livestreamgottesdienst (181,76 kB)

  • Die Feier des Leidens und Sterbens des Herrn am Karfreitag und die Feier der Osternacht finden in diesem Jahr in Waldmössingen statt. Deshalb entfällt die Übertragung der Feiern im Livestream. Wir verweisen auf die nächste Übertragung aus Winzeln am Ostermontag.

DAS TRIDUUM

Die nachfolgenden Texte sind der Website katholisch.de entnommen


 

Gründonnerstag

 

Die liturgische Bezeichnung für den Donnerstag der Karwoche lautet „Feria quinta in coena Domini“ („Fünfter Tag beim Abendmahl des Herrn“). Die Herkunft des deutschen Namens „Gründonnerstag“ ist nicht restlos geklärt. Möglicherweise leitet sich das „Grün-“ vom mittelhochdeutschen Wort „greinen“ ab, was sich mit „weinen“ übersetzen lässt. Zwei bedeutende liturgische Feiern sind mit dem Gründonnerstag verbunden. Zunächst die sogenannte „Chrisammesse“: In diesem Gottesdienst, dem häufig der Ortsbischof vorsteht, werden die heiligen Öle für das gesamte Bistum geweiht – das Chrisamöl (von dem sich der Name der Messe ableitet), das Krankenöl sowie das Katechumenenöl. Die Chrisammesse findet traditionell am Vormittag des Gründonnerstags in der Bischofskirche statt, in vielen Bistümern aber bereits an einem früheren Tag in der Karwoche.

 

Am Abend des Gründonnerstags geht es dann in die heiße Phase: Mit der Messe vom letzten Abendmahl beginnt das sogenannte „Triduum Sacrum“ (die „Heiligen Drei Tage“). Gemeint sind die liturgischen Feiern einschließlich der Osternacht, die wie ein einziges großes Hochfest gefeiert werden. Am Beginn steht das Gedächtnis des letzten Abendmahls, das Christus mit seinen Jüngern hielt – und damit das Eucharistiesakrament einsetzte. In der Abendmesse verstummen wegen der bevorstehenden Passion Jesu nach dem Gloria Orgel und Glocken. Nach der Predigt erfolgt häufig die Fußwaschung von zwölf ausgesuchten Laien durch den Priester. Diese Handlung erinnert daran, wie Jesus am Vorabend seines Kreuzestodes den Jüngern als Zeichen unbedingter Dienstbereitschaft am Nächsten die Füße gewaschen hat (Joh 13,1-17). Nach der Messfeier werden Altartuch, Blumenschmuck und Kerzen aus dem Altarraum entfernt. Das Allerheiligste wird an einen anderen Ort, meist eine Seitenkapelle oder die Krypta, übertragen. Die Tabernakel bleiben leer, das Ewige Licht wird gelöscht. Es schließen sich Betstunden oder stilles Gebet an, in dem die Gläubigen des Geschehens am Ölberg gedenken, das mit der Gefangennahme Jesu endete.

 

Karfreitag

 

Der Karfreitag ist der Tag der Kreuzigung Jesu. Wie der Aschermittwoch am Beginn der Fastenzeit ist auch der Freitag vor Ostern ein sogenannter strenger Fast- und Abstinenztag. Er wird als Zeichen der Trauer in Stille und Besinnlichkeit begangen. In Deutschland ist der Karfreitag zudem per Gesetz ein „stiller Tag“ bzw. stiller Feiertag, sodass für ihn besondere Einschränkungen wie etwa ein Tanzverbot gelten, was in der Gesellschaft immer wieder diskutiert wird. Im Gedenken an den Leidensweg Jesu gehen am Vormittag viele Gläubige den Kreuzweg: Dieser führt in traditionell 14 Stationen von der Verurteilung Jesu bis zur Kreuzigungsstätte Golgota und der Grablegung Christi. In Anlehnung an die Via Dolorosa (Weg des Schmerzes) in Jerusalem wurden seit dem Mittelalter an vielen Wegen sowie um und in Kirchen Kreuzwege errichtet. Die Gläubigen schreiten die einzelnen Stationen – die sich erzählerisch nicht alle auf die Heilige Schrift stützen können – in meditativem Gebet ab.

 

Am Nachmittag folgt Akt 2 des Triduum Sacrum: die Karfreitagsliturgie als Feier vom Leiden und Sterben Jesu. Dieser Gottesdienst beginnt gegen 15 Uhr, die Todesstunde Jesu. Die Liturgie ist dabei in vier Teile aufgefächert: Zunächst versammeln sich die Gläubigen in der Kirche zum Wortgottesdienst, bei dem sie erneut die Passionsgeschichte hören. Im Anschluss werden die sogenannten „Großen Fürbitten“ verlesen: In zehn langen Bitten wird dabei für die ganze Kirche, die christlichen Konfessionen, nicht-christlichen Religionen, Atheisten sowie für die gesamte Welt gebetet. Charakteristisch dabei ist die Aufforderung an die Gläubigen: „Beuget die Knie … Erhebet euch!“. Es folgt die Kreuzverehrung: Ein mit einem violetten Fastentuch bedecktes Kreuz wird enthüllt und durch Kniebeugen der Gläubigen verehrt. „Seht das Holz des Kreuzes, an dem das Heil der Welt gehangen“, ruft der Priester. Die Gläubigen antworten: „Kommt, lasset uns anbeten!“

 

Osternacht

 

Die Feier der Osternacht ist der Höhepunkt des Triduum Sacrum und gilt im Kirchenjahr als „Nacht der Nächte“. Es handelt sich um eine Vigilfeier (Nachtwache), in der die Kirche die Auferstehung Jesu erwartet und anschließend feiert. Die Messe beginnt deshalb im Zeitraum nach Sonnenuntergang am Karsamstag und vor Sonnenaufgang am Ostersonntag. Am Anfang der Liturgie steht die Lichtfeier, die vor der Kirche im Freien beginnt. Dort segnet der Priester das Osterfeuer und entzündet daran die Osterkerze. In einer Prozession wird die Kerze dann in die dunkle Kirche getragen, unter dem dreimaligen Ruf „Lumen Christi – Deo gratias“ („Licht Christi – Dank sei Gott“). Das Licht der Osterkerze wird dann an alle Mitfeiernden weitergegeben. Es folgt das gesungene Osterlob, das sogenannte Exsultet. Es schließen sich bis zu sieben Lesungen aus dem Alten Testament an. Hiernach erklingt das Gloria: Ab diesem Zeitpunkt spielt die Orgel wieder, die Glocken läuten und das Licht der Kirche wird angeschaltet – freudige Zeichen der Auferstehung Jesu.

 

Es folgen die neutestamentlichen Lesungen. Vor dem Evangelium erklingt erstmals seit Aschermittwoch wieder das „Halleluja“. Nach der Predigt findet die Tauffeier statt. Zunächst wird die Allerheiligenlitanei („Heilige/r …, bitte für uns“) gesungen und das neue Taufwasser gesegnet. Anschließend erfolgt – sofern vorhanden – die Taufe der Katechumenen (Taufbewerber). Hiernach erneuern alle Gläubigen ihr Taufversprechen und werden mit dem geweihten Wasser besprengt. Es folgt die Eucharistiefeier als abschließender Teil der Osternacht. Nach der Messe finden in vielen Gemeinden sogenannte Agapefeiern statt, bei denen die Gläubigen zu einem gemeinsam Mahl noch zusammen bleiben.

 

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