Wort in der Krise | SONNTAG | 29.03.2020

Video-Livestream
Hier wird die Sonntagsmesse ab 10.00 Uhr live übertragen. Das Video bleibt auch danach noch zum Abruf erhalten. Zelebrant: Pfarrer Christian Albrecht
Bitte halten Sie zum Mitfeiern ein Gotteslob bereit.
Einer kommt
von Pfarrer Christian Albrecht
Menschen weinen. Einer ist tot. Jesus kommt und öffnet eine neue Perspektive. Auch der 5. Fastensonntag ist voller Hoffnung, dass das Eingeschlossensein in den Kammern des Todes nur eine vorübergehende Tatsache ist. Öffnen wir uns für die Hoffnung, so öffnet sich auch der Weg in ein Leben, das anders sein wird. So oder so.
Ein guter Freund und geistlicher Autor hat in seinem Buch „METZ, Wolfgang, Brannte uns nicht das Herz, Würzburg 2017“ geschrieben:
nähe und distanz
manchmal ist die nähe
keine sache der distanz
manchmal kann jener
am anderen ende des telefons
näher sein
als jener der neben mir steht
manchmal kann jemand
den du nicht festhalten kannst
näher sein
als jemand den du im arm hältst
manchmal kann das leben
unüberbrückbar trennen
und der tod über alle grenzen hinweg verbinden
manchmal ist nähe
keine sache der distanz
sondern des geliebtseins
© Wolfgang Metz
Heute werden wir die Sonntagsmesse zum zweiten Mal aus unserer Kirche in Winzeln live übertragen. Dieses Mal mit musikalischer Begleitung. Wir feilen an den bei nur fünf erlaubten Anwesenden gegebenen Möglichkeiten, für Euch eine würdige Messfeier zu gestalten. Wir freuen uns, dass am letzten Sonntag fast 1000 Zugriffe auf das Video gezählt wurden. Wir wollen weiterhin als Seelsorgeeinheit am Sonntag vereint sein. Besonders schön ist, dass auch die meisten Einrichtungen der stiftung st. franziskus live zugeschaltet sind.
Wir, die Seelsorger Ihrer Gemeinden, wünschen Ihnen einen gesegneten Sonntag.
Vater unser…..
Das Coronavirus wird viele von uns treffen. Einige vorher, andere später, einige einfacher, andere schwieriger. Dieses Coronavirus Sars-CoV-2 wird die ganze Welt verändern, nichts wird mehr so sein wie vorher. Dieses Virus kann nur bekämpft werden, wenn wir alle auf uns selbst und auf alle anderen Menschen aufpassen, uns selbst und andere Menschen schützen. Bevor ein wirksamer Infektionsschutz gefunden ist können wir nichts anderes tun als zu hoffen und zu beten um diese Situation beherrschbar zu halten. Aber vielleicht hilft uns diese schwierige Zeit auch, dass wir alle wieder zur Besinnung zu kommen. Wieder Werte achten und beachten, die notwendig sind um in Frieden, ohne Kriege, ohne Streit miteinander leben zu können. Denn Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts. Achten wir also alle auf die wahren Werte und hören auf, weiter die Fehler der Vergangenheit zu machen. Für uns alle geht es jetzt zu zeigen ob wir noch fähig sind anderen Menschen die es wirklich nötig haben zu helfen. Denen zu zeigen und zu sagen, du bist nicht allein. Unsere Solidarität, unsere Verantwortung wird aktuell auf eine harte Probe gestellt. Wir alle können nur hoffen und beten dass wir diese Probe auch bestehen. Wir alle, die ganze Menschheit wird noch länger mit diesem Coronavirus leben müssen, denn es ist ein globales Problem. Ich denke, höre und lese es jeden Tag, es ist wirklich ernst. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ ist ein deutsches Sprichwort und das ist gut so.
Ich wünsche uns allen ein gutes Gelingen diese schwierige Zeit zu überstehen. Vor allem aber, bleibt alle gesund.
…Amen.
Ganz herzlichen Dank für die Sonntagsmesse, die mit der musikalischen Begleitung schön und feierlich ist!
Wir sind Kinder Gottes und sind es.
Der Herr ist mein Licht und mein Heil. Vor wem sollte ich mich fürchten.
Jetzt ist Beten angesagt! Nützen Sie die Zeit und beten Sie, soviel Sie können!
Auch für die, die es nicht können.
Zu Dir Jesus Christus beten wir: noch scheint alles ruhig, auf den Straßen sehen wir nur wenige Menschen, die meisten halten aus in ihrer häuslichen Umgebung. Es ist für viele herausforndernd, so in der Enge zu leben.
In den Krankenhäusern treffen die ersten Corona-Infizierten ein, die Pflegekräfte erwarten sie, allmählich werden Stationen mit Kranken gefüllt. Alle wissen, dass sie an ihre Grenzen kommen.
Schenke allen die Geduld auszuharren, wo auch immer sie sind und was sie zu durchstehen haben, um gestärkt aus den Grenzerfahrungen auf Ostern hin zuzugehen.
Sei Du uns nahe in dieser ganz besonderen Fastenzeit.
Am heutigen Misereorfastensonntag möchten wir besonders unsere Freunde in Afrika in den Blick nehmen. Auch dort breitet sich der Coronavirus immer mehr aus. Da die medizinische Versorgung in Afrika wesentlich schlechter ist als bei uns, sind die Menschen dort auch sehr in Sorge, vor allem auch um die aidsinfizierten Kinder und Erwachsenen. Wir sind dankbar, dass wir im Gebet miteinander verbunden sein dürfen, so bitten wir um Gottes Segen für die Menschen in den ärmeren Ländern, dass auch sie die nötige Hilfe bekommen können und die Solidarität aller weiter spüren dürfen.
Herr unser Gott,
wir bitten Dich,
gib uns Geduld und Ausdauer weiterhin im Abstand zueinander und in der Isolierung auszuhalten.
Stärke uns, dass wir trotzdem zuversichtlich in die Zukunft schauen können.
Stärke und schütze alle Helfer im Einsatz für infizierte, kranke, schwache, alte und / oder gefährdete Menschen.
Gib uns Mut und Kraft, auch künftig solidarisch füreinander dazusein.
Wir bitten Dich, erhöre uns
Herr unser Gott, wir empfehlen Dir alle Erkrankten und bitten für sie um Trost und Heilung.
Sei den Leidenden nahe, besonders den Sterbenden.
Tröste jene, die traurig sind.
Schenke den Ärzten und Forschern Weisheit und Energie;
allen Pflegenden Kraft und eine innere Gelassenheit in dieser extremen Belastung.
Den Politikern und Mitarbeitern der Gesundheitsämter schenke die notwendige Besonnenheit und den Mut zu Entscheidungen.
Wir beten für alle, die in Panik und von Angst überwältigt sind.
Wir bitten um Frieden inmitten des Sturms, und um klare Sicht.
Wir beten für alle, die großen materiellen Schaden haben oder befürchten.
Guter Gott, wir bringen Dir alle, die in Quarantäne sein müssen, sich einsam fühlen und niemanden umarmen können. Berühre Du ihre Herzen mit Deiner Güte und Sanftmut.
Und wir beten darum, dass diese Epidemie zurück geht und bald wieder Normalität einkehrt.
Mach uns dankbar für jeden Tag in Gesundheit.
Lass uns nie vergessen, dass das Leben ein Geschenk ist, unser Leben endlich ist und wir irgendwann einmal sterben werden und nicht alles kontrollieren können. Du allein bist ewig.
Und mach uns dankbar für so vieles, was wir ohne Krisenzeiten so schnell übersehen.
Auf Dich vertrauen wir. Durch Christus unseren Herrn.